Diese und ähnliche Fragen kennen wir alle, wenn es um die Frage nach dem richtigen Preis geht. Mit der richtigen Preiskalkulation lassen sich die Fragen beantworten. Und die Beantwortung kann Dir helfen unternehmerisch erfolgreicher zu werden.
Wenn auch Du Deine Preiskalkulation mit unserer Unterstützung verbessern möchtest, kannst Du uns gern kontaktieren.
Inhaltsverzeichnis
In der Preiskalkulation berechnest Du den Preis mit der Zielsetzung, dass Deine Kosten gedeckt werden und Du einen Gewinn erzielen kannst. Die Blickweise ist somit auf das eigene Unternehmen gerichtet.
Wenn Du Deine Preiskalkulation hast, kannst Du den Blick auf die Preisgestaltung richten. Hier berücksichtigst Du das Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Das sind beispielsweise die Kunden und die Wettbewerber, die Kostenstruktur im Unternehmen oder weitere Aspekte, wie Saisonalitäten.
Mit der richtigen Herangehensweise bei der Preissetzung kann Dein Unternehmen erfolgreicher werden. Hierdurch kannst Du unter anderem Folgendes herausfinden:
Nun schauen wir uns die drei Berechnungsmodelle der Preiskalkulation genauer an. Diese sind die Kostenorientierung, die Kundenorientierung und die Wettbewerbsorientierung. Damit es anschaulicher wird, machen wir das mit einem Beispiel.
Lass uns davon ausgehen, dass wir ein Kosmetikstudio betreiben. In unserem Kosmetikstudio bieten wir unter anderem eine spezielle feuchtigkeitsspendende Gesichtsbehandlung für Männer an. Diese dauert 90 Minuten und wir verwenden ausschließlich hochwertige Pflegeprodukte.
Zur Vor- und Nachbereitung zwischen 2 Kunden benötigen wir 30 Minuten. In Summe haben wir somit einen Zeitaufwand von 120 Minuten/2 Stunden je Gesichtsbehandlung. Bei einem 8-stündigen Arbeitstag können wir jeden Tag somit 4 Behandlungen erbringen. Bei 22 Arbeitstagen im Monat können wir somit 88 feuchtigkeitsspendende Gesichtsbehandlungen im Monat erbringen.
Um herauszufinden, welchen Preis wir für unsere Gesichtsbehandlung verlangen müssen, damit wir mindestens kostendeckend unterwegs sind, schauen wir auf die kostenorientierte Preiskalkulation und bewerten die Kostenstruktur in unserem Kosmetikstudio.
Zunächst haben wir die Kosten, die entstehen, wenn wir eine Gesichtsbehandlung machen. In unserem Fall gehören ein Peeling sowie eine Intensivmaske mit einem feuchtigkeitsspendenden Wirkstoff dazu. Diese Kosten, die bei der konkreten Herstellung eines Produktes/einer Dienstleistung anfallen, werden Einzelkosten genannt.
Produkt | Preis je Behandlung |
---|---|
Peeling | 3,00 € |
Intensivmaske | 10,00 € |
Summe | 13,00 € |
Neben diesen Kosten haben wir weitere Kosten, die wir nicht mehr direkt der Durchführung einer Gesichtsbehandlung zuordnen können. Das sind beispielsweise Kosten für Miete, Verwaltung (Buchhaltung oder Personalwesen) sowie Vertrieb oder Marketing. Diese Kosten, die der konkreten Herstellung eines Produktes/einer Dienstleistung nicht zugeordnet werden können, werden Gemeinkosten genannt.
Preis je Monat | |
---|---|
Miete | 2.000 € |
Buchhaltung | 500,00 € |
Marketing | 500,00 € |
Sonstige Gemeinkosten (bspw. Personal) | 5.000 € |
Summe | 8.000 € |
Um nun herauszufinden, wie hoch unsere Gemeinkosten im Durchschnitt je Produkt/Dienstleistung sind, müssen wir eine kleine Berechnung vornehmen. Hierzu teilen wir die Summe der Gemeinkosten durch die Anzahl an Produkten oder Dienstleistungen:
Um unsere Selbstkosten/Herstellungskosten zu ermitteln, müssen wir nun die Einzelkosten und die Gemeinkosten addieren:
Selbstkosten
= Einzelkosten + Ø Gemeinkosten
= 13,00 € / Gesichtsbehandlung + 90,91 € / Gesichtsbehandlung
= 103,91 € / Gesichtsbehandlung
Wir wissen nun, dass wir zur Deckung unserer Kosten eine Gesichtsbehandlung für 103,91 € verkaufen müssen. Wenn wir mehr erhalten, machen wir einen Gewinn. Und wenn wir weniger erhalten, machen wir einen Verlust.
Tipp für Unternehmen mit Entwicklungskosten
Auch Entwicklungskosten kannst Du natürlich in Deiner Preiskalkulation berücksichtigen. Entwicklungskosten werden häufig über den Produktlebenszyklus eingespielt. Wenn beispielsweise die Entwicklung einer Maschine 100.000, - € kostet und die Maschine 10 Jahre verkauft wird, würdest Du versuchen, die Entwicklungskosten über einen Zeitraum von 10 Jahren durch Deine Kunden rückvergütet zu bekommen. In der Preiskalkulation werden Entwicklungskosten jedoch häufig nicht berücksichtigt.
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Nachdem Du nun weißt, welchen Preis Du mindestens für Dein Produkt verlangen musst, um kostendeckend wirtschaften zu können, stellt sich die Frage, was Deine Kunden dazu sagen. Sind sie bereit, den von Dir aufgerufenen Preis auch zu zahlen?
Hierfür überlegst Du Dir zunächst, wie Dein Idealkunde ausschaut. Je konkreter Du Deinen Kunden beschreiben kannst, umso visueller kannst Du ihn Dir vorstellen. Das hilft Dir später in der Marktforschung weiter.
Unterscheiden kannst Du zwischen Endverbrauchern/Privatkunden und Geschäftskunden. Je nachdem welchen Kunden Du hast, schaust Du Dir unterschiedliche Aspekte an.
Beim Endverbraucher/Privatkunden können wir uns beispielsweise die folgenden Merkmale anschauen:
Ähnlich wie beim Privatkunden kannst Du auch bei Geschäftskunden vorgehen. Hier kannst Du Dir unter anderem die nachfolgenden Aspekte anschauen:
Je konkreter Du die Merkmale benennst, desto plastischer wird das Bild von Deinem Kunden. Hierbei können Dir auch die Daten vom Sinus Institut helfen. Das SINUS-Institut hat mehrere Gruppen innerhalb der Bevölkerung identifiziert, die mithilfe von bestimmten Merkmalen zusammengefasst werden können. Diese Gruppen werden auch Sinus-Milieus genannt.
In unserem Kosmetiksalon behandeln wir den Endverbraucher/Privatkunden. Geschäftskunden haben wir nicht. Wir wissen, dass unser Idealkunde männlich und zwischen 25 und 45 Jahre alt ist. Außerdem hat er ein Einkommen zwischen 25.000, - Euro und 45.000, - Euro und arbeitet im Büro. Er achtet auf sich uns seinen Körper und kleidet sich bewusst.
Wie Du siehst, können wir uns mit dieser Beschreibung bereits ein gutes Bild von unserem Endkunden machen. Das hilft uns bei der Marktforschung im nächsten Schritt weiter.
Sobald Du Deinen Idealkunden definiert hast, kannst Du mit Deiner Marktforschung weiter machen und Deine Annahme zum Verkaufspreis überprüfen. Hierzu befragst Du potenzielle Käufer, die Deinem Idealkunden möglichst nahekommen zu Deinem Produkt oder Deiner Dienstleistung. Sind sie interessiert? Wenn ja, warum? Du nennst den Preis, den Du verlangen möchtest und fragst, wie dieser wahrgenommen wird. Würden sie Dein Produkt/ Deine Dienstleistung kaufen? Wenn nicht, kannst Du fragen, was ein angemessener Preis aus der Sicht Deiner Kunden wäre. Mit diesen Informationen kannst Du die Preisspanne herausfinden, die Deine Kunden bereit sind zu zahlen.
Wie umfangreich Deine Marktforschung ist, hängt beispielsweise von Deinen Mitteln, Deiner Zeit und der Größe deiner Zielgruppe ab. Wenn Dein Produkt so speziell ist, dass Deine Zielgruppe nur ein paar hundert Kunden umfasst (das kann bei einem Spezialdrucker für Buchverlage der Fall sein), wirst du nur ein paar Befragungen durchführen können. Wenn Du jedoch im Massenmarkt unterwegs bist (wie bei einer Gesichtscreme), kannst du eventuell auch ein paar hundert Befragungen durchführen. Wenn du gerade gründest oder neu am Markt bist, wirst Du wahrscheinlich weniger Mittel zur Verfügung haben, als wenn Du ein größeres Unternehmen bist. Wenn Du Deine Probanden gut auswählst, können bereits 10 ausreichend sein, um ein gutes Gefühl zu erhalten.
Der Vorteil bei dieser Herangehensweise ist, dass Du nicht ausprobieren musst, wie niedrig/hoch der perfekte Preis angesetzt werden sollte.
Mit Hilfe dieser Betrachtung kannst du abschätzen, wie viel Geld Dein Kunde zur Verfügung hat und wie viel Geld er voraussichtlich für Dein Produkt oder Deine Dienstleistung ausgeben wird. Der Nutzen, den Dein Kunde hat, bestimmt letztlich die Höhe des Preises, den Dein Kunde zu zahlen bereit ist.
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Nachdem Du Deine Zielkunden analysiert hast, kannst Du einen Blick auf Deine Wettbewerber werfen. Gibt es einen, der vielleicht das gleiche Produkt oder die gleiche Dienstleistung wie Du anbietet? Wenn ja, wie sieht deren Preisstruktur aus? Wenn nein, was sind die Unterschiede zwischen den Produkten Deiner Wettbewerber und Deinen? Welcher Wettbewerber ruft welchen Verkaufspreis auf?
Mit diesen Informationen kannst Du Dir eine Übersicht aufbauen, in der Du die Produktleistungen den Preisen gegenüberstellst. Hier kannst Du auch Service-Elemente erfassen, die für Deinen Kunden relevant sind. Das könnte bspw. eine 24/7-Servicehotline oder eine verlängerte Herstellergarantie sein.
Wenn die Preise Deiner Wettbewerber ähnlich zu Deinen sind, weißt Du, dass Du auf dem richtigen Weg bist. Wenn große Unterschiede vorhanden sind, kannst du analysieren, warum das so ist.
Tipp: Wenn Dein Preis nicht konkurrenzfähig ist, kannst Du schauen, welche Kosten Du reduzieren kannst.
Fragen zu Deinen Wettbewerbern können beispielsweise die Folgenden sein:
Für unseren Kosmetiksalon konnten wir drei Wettbewerber identifizieren. Uns interessieren insbesondere der Preis sowie die Freundlichkeit den Kunden gegenüber. Die Kundenfreundlichkeit messen wir auf einer Skala von 1 bis 5, wobei 5 der beste Wert ist. Wir gehen davon aus, dass diese Informationen die größte Relevanz bei der Wahl des Kosmetiksalons haben. Nachfolgend findest Du eine Übersicht mit den Informationen, die wir gefunden haben:
Name | Preis | Kundenfreundlichkeit |
---|---|---|
Kosmetiksalon (unser Salon) | 120,00 € | 4,0 |
Nette Kosmetik | 150,00 € | 4,5 |
Kosmetik 1A | 80,00 € | 1,5 |
Naturkosmetik | 120,00 € | 3,0 |
Diese Informationen können wir auch in ein Koordinatensystem eintragen. Auf der einen Achse haben wir den Preis, auf der anderen die Kundenfreundlichkeit.
Hier können wir bereits die ersten Sachen erkennen.
Aus diesen Informationen können wir uns nun beispielsweise fragen,
Du kannst die Blickwinkel auch miteinander kombinieren, um Deine Preisgestaltung weiter optimieren zu können. Folgende Fragen kannst Du Dir unter anderem stellen:
Neben den bereits diskutierten Blickwinkeln gibt es weitere Faktoren, die den Preis beeinflussen können. Das sind beispielsweise psychologische Faktoren, Saisonalitäten oder auch die Positionierung.
In Deutschland sind wir Preise gewohnt, die auf 9 enden. Deshalb kann es Sinn machen, dass auch Deine Preise auf 9 enden. Es macht einen erheblichen Unterschied in der Wahrnehmung, ob ein Produkt bspw. 9,99 oder 10,00 kostet.
Es gibt Produkte und Dienstleistungen, die insbesondere in einer Saison gekauft werden. Hier ist die Nachfrage meistens besonders hoch. Deshalb kannst Du in diesen Zeiten versuchen, einen höheren Preis zu erzielen. Beispiele sind: Sommerreifen, die im Sommer gekauft werden. Spargel, Sonnenbrillen, Klimaanlagen.
Die Positionierung Deiner Produkte hat auch einen Einfluss auf Deinen Preis. Denk einmal an eine Luxusmarke. Wenn Du eine neue Luxusuhr für €100,-- kaufen könntest, würdest Du Dir vielleicht Fragen stellen, wie „Warum ist die Uhr so preiswert?“, „Stimmt etwas mit der Qualität nicht?“ oder „Wo ist der Haken?“. Deine Preiserwartung stimmt nicht mit dem realen Preis überein. Ähnliches gilt umgekehrt, wenn Deine Marke im Niedrigpreissegment angesiedelt ist und Du einen hohen Preis aufrufst. In beiden Fällen werden Deine Kunden weniger wahrscheinlich Dein Produkt kaufen. Überprüfe also, ob Dein Preis zu Deiner Positionierung passt. Wenn er nicht passt, kannst Du noch einmal über Deinen Preis oder über Deine Positionierung nachdenken.
Wenn Du keine Werte aus der Vergangenheit hast, kannst Du Annahmen über Deine Ausgaben treffen. Oft werden hierbei die Kosten zu niedrig geschätzt. Hier kannst Du überlegen, ob Du Deine Kosten etwas höher ansetzt. Das hilft Dir dabei, dass Deine Kalkulation auch dann funktioniert, wenn Deine Kosten höher als erwartet sind. Das kannst Du auch über eine eigene Position machen, in der Du Dir einen Puffer für Eventualitäten einplanst.
In Deinem Unternehmen gibt es viele Kosten. An viele denkst Du sofort, es wird aber auch einige geben, an die Du zunächst nicht denkst. Nimm Dir genügend Zeit, um alle vorhandenen Kosten in Deiner Kalkulation zu berücksichtigen.
Dein Bauchgefühl kann Dich täuschen. Du denkst beispielsweise, dass Du Deine Produkte oder Dienstleistungen kostendeckend verkaufst, allerdings machst Du mit jedem Verkauf einen Verlust. Das passiert häufig dann, wenn keine oder eine nicht ausreichende Preiskalkulation aufgesetzt wird.
Wenn Du Dein Produkt noch nicht verkauft hast, hast Du auch keine Absatzzahlen, auf die Du Dich beziehen kannst. Hier ist es wichtig, dass Du realistische Annahmen zu Deinen Verkaufszahlen triffst. Wenn Du zu optimistisch bist und weniger verkaufst, geht deine Kalkulation nicht auf. Um dich einer realistischen Nachfrage zu nähern, kannst Du beispielsweise Branchenberichte oder statistische Auswertungen berücksichtigen.
Einige Unternehmer wollen das perfekte Produkt auf den Markt bringen. Häufig sind die letzten 20 %, um ein perfektes Produkt zu erstellen die teuersten. Hier ist die Frage, ob der Kunde diese 20 % haben möchte und sich leisten will oder kann. Wenn der Kunde die letzten 20 % nicht möchte, kann es sein, dass ein Verkaufsproblem entstehen.
Bei den zu berücksichtigenden Personalkosten ist auch die Unternehmervergütung zu berücksichtigen.
Deine Gewinnmarge kannst Du an Deine Branche anpassen. Es gibt Branchen, in denen eher geringe Margen mit bis zu 3 % üblich sind. In anderen Branchen kann es Margen von über 50 % geben. Finde heraus, wie es in Deiner Branche ist, damit Du einen guten Preis festsetzen kannst.
Arne hat in einem Unternehmen die Blickwinkel der kostenorientierten, kundenorientierten und wettbewerbsorientierten Preisgestaltung analysiert. Als Ergebnis konnte er das Unternehmen besser positionieren. Das hat dazu geführt, dass die Verkaufspreise im Vergleich zur Branche doppelt so stark gesteigert werden konnten.
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